Raus aus dem Alltagsgrau und hin zum glänzenden Auftritt, den nur noch ein roter Teppich unter den Füßen toppen könnte – das sind sie, die einmaligen Anlässe, die einen perfekten Style fordern. Ob Motto-Party, große Feier oder Ball: Umgesetzt werden diese „Wow!“-Momente von den Meister-Fachbetrieben des Friseur-Handwerks. Sie kennen die Trends, beherrschen die Technik und haben den erfahrenen Blick, um Gewohntes für den besonderen Moment mit professionellen Handgriffen in Glamour zu verwandeln.
Anfang Oktober haben sich 120 Friseure aus der Region bei einem Live-Workshop im Haus des Handwerks Mönchengladbach über die Trend-Styles Herbst und Winter informiert. Das Education Team des Viersener Kooperationspartners HAIR HAUS zeigte mit sieben Modellen Schritt für Schritt, wie effektvolle Frisuren nach der neuesten Mode 2019 entstehen. Der Schwerpunkt lag auf Quick-Style, Hochstecken und Barbercut. Organisiert wurde die Veranstaltung von den Obermeisterinnen der Friseur-Innungen Mönchengladbach und Viersen, Sabine Capan und Alexandra Houx-Brenner.
Den Auftakt machten zwei Quick-Styles, einer lockig wild im Stil der 1980er-Jahre, der andere klassisch feminin mit sanften Konturen. Bei beiden Modellen war zuvor die Farbe mit Balayage-Technik aufgefrischt worden, wobei der Retro-Style einen besonderen Akzent in Lachs-Pastell erhielt. Im Mittelpunkt standen Locken, einmal in der Art der Wasserwelle exakt übereinander aufgebaut, einmal mit dem kleinen Lockenstab für Volumen und Spannung angelegt und dann wild aufgezogen. Eine Live-Kamera fing jeden Handgriff ein und übertrug ihn auf einen großen Monitor, so dass die Zuschauer das Geschehen auf der Bühne dort auch noch einmal im Detail verfolgen konnten.
Auf die Quick-Styles folgten zwei Steckfrisuren aus der Kollektion „Metropolitan“. Wild und feurig präsentierte sich der Style „Rio“; auch hier wurde zuvor mit dem kleinen Lockenstab gearbeitet, um mehr Volumen zu erzielen. Das Wichtigste beim Stecken sei die Basis, machte die Trainerin deutlich, und ermunterte dazu, immer erst einmal die gewollte Form zu stecken und sich die Feinheiten dann im Anschluss vorzunehmen. Beim Style „Berlin“ mit Wellen statt Locken dominierten Farbe und Accessoires das Bild: Das Haar war zuvor strahlend gelb gefärbt worden, um ganz bewusst einen Akzent im Alltagsgrau zu setzen. Zusammen mit Glanzspray und vielen bunten Stecknadeln soll dadurch das Punkige der Metropole wiedergespiegelt werden.
Beim Barber-Part wurde das Team durch Gastakteur Kevin von BARBER MOMENT unterstützt. Der 28-Jährige ist gelernter Herrenfriseur und arbeitet viel mit Kamm und Schere, bringt aber natürlich auch Maschinen zum Einsatz. „Das sieht einfach mega cool aus“, und darum geht es bei den Barbercuts: den Kunden neue Erlebnisse zu bieten. Großstädter lassen sich das mittlerweile bis zu 60 Euro pro Woche kosten, berichteten die Akteure.
Beim Live-Workshop wird normalerweise nur Nachmachbares gezeigt. Weil der Friseur-Beruf aber gleichzeitig extrem kreativ ist, hatte sich das HAIR HAUS Education Team als besondere Showeinlage noch einen Avantgarde-Part ausgedacht. Unter den Klängen der Ballade „Never enough for me“ entstand auf der Bühne in Windeseile unter Einsatz unzähliger gelockter Haarteile eine wahre Skulptur von Frisur, eine Hommage an große Poplegenden.
Zum Abschluss des Live-Workshops kamen alle Beteiligte noch einmal zusammen auf die Bühne. „Wir hoffen, dass Sie Spaß hatten und vielleicht einiges schon direkt morgen im Salon umsetzen können“, riefen die Akteure ihren Gästen zu. „Es ist ganz wichtig, dass Sie Freude an Ihrer Arbeit haben!“ Das wurde durch langanhaltenden Applaus bestätigt.
Fotos: Isabella Raupold